Familientradition seit dem 19. Jahrhundert
Unsere heutige Werkstatt in Düsseldorf-Kaiserswerth ist ein markantes Gebäude inmitten einer gut bürgerlichen Wohnsiedlung. Immer wieder hören wir von Passanten, denen unser Firmensitz schon häufiger aufgefallen ist und seine Architektur ihre Neugier darauf geweckt hat, was hinter diesen Wänden - beziehungsweise der großen Fensterfassade - genau geschieht. Als das Gebäude ganz im Bauhausstil in den Jahren 1954 bis 1957 errichtet wurde, stand es noch auf dem freien Feld. Doch es sollte genau dieses Grundstück sein, das damals die Mutter der heutigen Geschäftsführerin Elisabeth Derix nach langer Suche mit ihrem Fahrrad entdeckte.
Ernennung zur Päpstlichen Hofglasmalerei
Gegründet wurde die Glasmalerei Derix im Jahre 1866 in Goch am Niederrhein. Besondere Aufmerksamkeit und einhergehend eine große fachliche Anerkennung erhielt die Werkstatt 1885 durch ein erstes figürliches Fenster mit einer Szene aus dem Leben des Heiligen Hubertus, das in Münster anlässlich des Katholikentags ausgestellt war.
Im Jahr 1888 folgte „der ehrenvolle Auftrag der Rheinischen Denkmalpflege, die zahlreichen alten, aus den verschiedenen Jahrhunderten stammenden Glasmalereien des Domes zu Xanten zu restaurieren. Dass diese Arbeiten meisterhaft gelungen, bezeugten nicht nur die Urteile erster Kunstgelehrter, sondern auch die aus diesem Anlass erfolgte staatliche Auszeichnung für hervorragende Leistungen“ (Gründer Wilhelm Derix, 1926).
Dem erfolgreich abgeschlossenen Auftrag folgten weitere Arbeiten an farbig gestalteten Kirchenfenstern in Europa, Asien, Afrika und in den USA, bis im Jahre 1908 eine Nachricht aus dem Vatikan den Firmengründer Wilhelm Derix erreichte: Papst Pius X. wünschte von der Glasmalerei Derix ein großes Treppenhausfenster, das auf der Scala Pio X. angebracht wurde und „Christus überträgt Petrus das oberste Hirtenamt“ darstellte. Zwei Jahre später 1910 wurde die Glasmalerei Derix mit weiteren vier Fenstern für die Sixtinische Kapelle beauftragt, dem Ort wo das Konklave immer den neuen Papst wählt. Diese Arbeiten haben laut Gründer Wilhelm Derix den größten Beifall des Papstes und der internationalen Kunstkommission gefunden. Zur Anerkennung erhielten Wilhelm Derix und seine Söhne im Jahr 1910 im Rahmen einer Audienz bei Papst Pius X. Ehrungen und Auszeichnungen. Seitdem darf unsere Firma den Namen "Päpstliche Hofglasmalerei Wilh. Derix" führen.
Zur Glaskunst kamen die Mosaike
In der Folge erreichten Wilhelm Derix zahlreiche Aufträge unter anderem für zwölf Kirchen in Berlin, für die Dome in Wetzlar und Billerbeck sowie die Kathedralen in Luxemburg, aber auch aus weiterer Ferne wie St. Petersburg in Russland und Florianopolis in Brasilien. Insbesondere die Jahre nach den beiden Weltkriegen sorgten für gut gefüllte Auftragsbücher, denn unzählige Kirchenfenster sollten nach erlittenen Kriegsschäden wieder restauriert oder komplett neu hergestellt werden. So eröffnete die Glasmalerei Derix bereits 1945 zusätzlich eine Restaurierungswerkstatt in der Bauhütte des Kölner Doms zur Reparatur der mittelalterlichen Fenster im Chor des Doms und zur Restaurierung der Fußbodenmosaike im Chorumgang.
Mit Mosaikbildern und Wandmosaiken beschäftigte sich unser Unternehmen ab dem Jahre 1936. Im Jahr 1941 erfolgte eine Firmenteilung zwischen der Werkstatt in Kevelaer und der Einrichtung einer neuen Werkstatt in Düsseldorf-Kaiserswerth.
Unsere Werkstatt bietet ideale Verhältnissefür Glaskünstler
Der Mitte der 1950er Jahre errichtete Neubau und heutige Sitz der Glasmalerei Derix Kaiserswerth wurde unter besonderer Berücksichtigung aller Anforderungen für die hohe Kunst der Glasmalerei vom Architekten Willi Kaufhold entworfen. Eine 200 Quadratmeter große Fensterfassade zur Nordseite hin bietet über den gesamten Tag gleichbleibende Lichtverhältnisse. Mobile Arbeitsplätze und mehrere Meter große Säulen ermöglichen die Arbeit an der Zeichnung auf Werkkarton im Maßstab 1:1. Auf der gegenüberliegenden Seite befinden sich die Tische für die Restauratoren und Verbleier, außerdem stehen drei Brennöfen für unterschiedliche Größen und ein großes Lager an farbigen Gläsern bereit.
Ein besonderes Highlight ist unser zehn Meter hoher Ausstellungsturm. Dort können die fertigen Fenster zur Begutachtung des Ergebnisses und ihrer Wirkung in entsprechender Höhe aufgebaut werden.
Wertvolles Erbe erhalten
Heute wird das Unternehmen von Elisabeth Derix geführt, der ältesten Tochter in vierter Generation. Sie begeistert sich für die Glaskunst mit großer Leidenschaft und hat durch ihre langjährige Mitarbeit im Familienunternehmen einen eigenen großen Erfahrungsschatz gesammelt. "Die Glasmalerei - vor allem in Kirchen - überliefert ein wertvolles Kulturerbe, das ich erhalten möchte. Zugleich möchte ich dazu beitragen, dass auch kommende Generationen die Möglichkeiten von Glaskunst für sich neu entdecken", sagt sie. Dafür bietet sie gerne ihre Beratung in der Werkstatt in Düsseldorf-Kaiserswerth oder auch bei Ihnen vor Ort an.